In diesem Kapitel werde ich aufzeigen, warum es so schwer ist, aus der selbst gewählten Unordnung auszubrechen und eine Veränderung im Verhalten gegenüber Ordnung zu erreichen.
Manchmal komme ich mit Menschen zusammen, die ihre Unordnung mit Händen und Füßen verteidigen. Da fällt es mir als Coach für Ordnung natürlich sehr schwer, eine sinnvolle Hilfestellung zu geben.
Wenn Du Dich auch hinter einem der Ordnungskiller versteckst, überdenke Deinen Standpunkt ein wenig, denn häufig versteckt sich hinter einer Verweigerung der sehnlichste Wunsch nach Veränderung, der sehnlichste Wunsch nach Ordnung.
Dein Mut zur Veränderung wird belohnt:
Versteckst Du Dich manchmal hinter Deiner Historie oder einer Krankheit? Vielleicht hast Du ja ein besonders schweres Schicksal.
Inwieweit ist Dein Schicksal schuld an Deiner Unordnung und welchen minimalen Schritt kannst Du heute machen, um trotzdem oder gerade deswegen ein bisschen Ordnung in Dein Leben zu bringen?
1.4.1. Ordnungskiller 1: Der König im Chaos
Das Verhalten des „Königs im Chaos” beruht auf einem riesengroßen Irrtum. Zuerst einmal das Positive. Ja, der König im Chaos findet etwas in den Chaos Unterlagen oder in seiner Chaos Wohnung.
Allerdings wird hier nicht berücksichtigt, dass er 99 Mal das Dokument oder den Gegenstand nicht findet. Das gerät schnell in Vergessenheit. Warum ist das so?
Die Evolution ist schuld daran. Wir erinnern uns nur an die Sachen und Umstände, die gut geklappt haben und die wir für uns erfolg-reich abgeschlossen haben.
Nehmen wir als Beispiel einen Wissenschaftler. Der Wissenschaftler probiert und probiert. Bis er einen funktionierenden Mechanismus gefunden hat, dauert es mitunter Monate oder Jahre Entwicklungs-arbeit.
Die Erinnerung an die 1.000 Mal, an denen der Versuch nicht geklappt hat, würden den Wissenschaftler in den Wahnsinn treiben. Er wird sich deshalb immer nur an den erfolgreichen Tag erinnern, an dem das Experiment geklappt hat.
Und genauso ist es bei unserem König im Chaos. Die vielen, vielen Stunden, die er mit Suchen verbringt, blendet er aus, weil er es sich nicht eingestehen kann, so verantwortungslos mit der Ressource Zeit umzugehen. Er wird sich IMMER an den (1) einen Gegenstand erinnern, den er einigermaßen schnell gefunden hat.
Dein Mut zur Veränderung wird belohnt:
Fühlst Du Dich als König im Chaos? Ist das ein gutes Konzept für Dich?
Prüfe Dich: Wie oft hast Du wirklich etwas direkt auf Anhieb gefunden. Wie oft hast Du wirklich vergeblich gesucht?
1.4.2. Ordnungskiller 2: Der innere Schweinehund
Ganz ehrlich, was soll das sein. Es gibt keinen inneren Schweine-hund! Das ist die Erfindung von Menschen, die sich nicht bewegen wollen, und zwar nicht nur beim Sport.
Zuletzt war ich auf einer Geburtstagsfeier, alle standen im Kreis, es ging um die üblichen Themen, „Ich müsste mal wieder Sport machen”, „ich müsste mal Ordnung machen”. Alle lachten und sagten: „Ja, ja, der innere Schweinehund!” Ich lachte nicht, denn ich war der Einzige, der hierzu eine andere Meinung hatte.
Das Problem ist, Du bleibst damit in der defensiven Rolle. Du gibst Dir gar nicht die Möglichkeit, aktiv Deine Aufgaben und Probleme anzugehen.
Die Bezeichnung „Innerer Schweinehund” lehne ich kategorisch ab, denn hier bleibst Du in der defensiven Position. Meine Beschreibung hierfür ist der Zustand der inneren Blockade:
„Es besteht im Moment nicht die Fähigkeit, sich mit einem bestimmten Problem zu beschäftigen, andere Dinge sind wichtiger oder die Umsetzung stimmt nicht mit dem Anspruch und Wunsch überein.“
Diese Beschreibung bietet Dir jederzeit die Möglichkeit, aktiv zu werden, Dich gedanklich mit Ordnung auseinanderzusetzen oder sogar erste Schritte Richtung Ordnung zu gehen.
Korrigiere Deinen Anspruch, gehe in die Umsetzung, fange mit kleinen Schritten an und schiebe es nicht mehr auf den imaginären inneren Schweinehund.
Dein Mut zur Veränderung wird belohnt:
Findest Du, dass es eine erwachsene Lösung ist, Nachlässigkeiten auf den inneren Schweinehund zu schieben?
Stimmst Du mir zu, wenn ich sage, dass Du Dich hinter dem inneren Schweinehund versteckst und so in der defensiven Position bleibst?
Sind kleine und kleinste Schritte eine akzeptable Lösung für Dich?
1.4.3. Ordnungskiller 3: Aufschieberitis
Ähnlich wie beim inneren Schweinehund verhält es sich bei der Aufschieberitis oder der Prokrastination.
Die Aufschieberitis setze ich mit Verantwortungslosigkeit gleich. Ich bin krank, ich muss nichts tun. Ich habe keine Verantwortung.
Das ist aber absolut falsch, denn gerade hier bist Du gefordert. Ob hier nun eine Krankheit oder ein Defekt vorliegt, ist völlig egal. Du musst Verantwortung für Dich und Dein Handeln oder in diesem Fall für Dein Nichthandeln übernehmen. Du musst eine erwachsene Lösung anstreben. Höre auf, das Kaninchen vor der Schlange zu sein.
Wer sich versteckt oder wer sich tot stellt, verliert immer!
Aber ich weiß sehr genau, wie es Dir geht, denn mir ging es im Jahr 2005 sehr, sehr schlecht. Auch ich war fast bewegungslos und nicht in der Lage, einen Schritt nach vorne zu gehen. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich alle Verantwortung abgegeben.
Mein Realitätscheck, den ich damals gemacht hatte, hat meine Schwächen schonungslos aufgedeckt und mich zum Handeln gezwungen.
Ein Riesenberg lag vor mir, den ich abzuarbeiten hatte.
Da ich weiß, wie schwer es ist, sich alleine mit dem Wunsch nach mehr Ordnung auseinanderzusetzen, habe ich das Programm der 4 Schritte entwickelt, das mehr Ordnung für jeden Menschen möglich macht.
Ja, auch für Dich!
Dein Mut zur Veränderung wird belohnt:
Fühlst Du Dich ausgeliefert? Leidest Du wirklich unter der Auf-schieberitis oder schiebst Du das nur vor, um nicht ins Tun gehen zu müssen. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt!
Verlasse Dein Schneckenhaus! Verlasse Deine Komfortzone!
Fange an, Dich Deinen Problemen zu stellen.
Was ist JETZT SOFORT Dein Minimalschritt?
Ein Link, der Dich auf das nächste Level Deiner Ordnung hebt: